In der Geschichte von der Steinsuppe gab es irgendwo im Nachkriegs-Osteuropa eine große Hungersnot, in der die Menschen mit übergroßem Eifer alle Lebensmittel horteten, die sie finden konnten und sie sogar vor ihren Freunden und Nachbarn versteckten. Eines Tages kam ein wandernder Soldat in ein Dorf.
Man sagte ihm, er solle weiterziehen, da es im Dorf nichts zu essen gäbe. Oh, ich habe alles, was ich brauche”, sagte er. “Eigentlich wollte ich gerade eine Steinsuppe kochen, die ich mit euch allen teilen möchte.
Er holte einen eisernen Kessel aus seinem Wagen, füllte ihn mit Wasser und machte ein Feuer darunter. Dann holte er feierlich einen gewöhnlichen Stein aus einem Samtbeutel und ließ ihn ins Wasser fallen. “Ahh”, sagte der Soldat ziemlich laut zu sich selbst, “ich mag eine leckere Steinsuppe. Natürlich, Steinsuppe mit Kraut – das ist schwer zu übertreffen.”
Bald kam ein Dorfbewohner zögernd heran, hielt einen Kohl in der Hand, den er aus seinem Versteck geholt hatte und gab ihn in den Topf.
“Wissen Sie”, bemerkte der Soldat, “ich hatte auch einmal eine Steinsuppe mit Kohl und ein wenig Salzfleisch …”
Dem Dorfmetzger gelang es, etwas Pökelfleisch aufzutreiben. Mit der Zeit brachten andere Dorfbewohner Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Pilze und so weiter, bis es tatsächlich eine köstliche Mahlzeit für alle gab. Die Dorfbewohner boten dem Soldaten viel Geld für den magischen Stein, aber er weigerte sich diesen zu verkaufen und reiste am nächsten Tag weiter.